07244-9304994
Die junge Ärztin stand kurz vor ihrer Abschlussprüfung, als ein glücklicher Zufall sie und einen Allgemeinmediziner in einer kleinen Stadt zusammenführte. Denn der Arzt suchte bereits seit geraumer Zeit einen Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin für seine Praxis – bislang vergebens. Die junge Ärztin dagegen arbeitete in einem Krankenhaus in der Nähe der Kleinstadt und wollte für ihre Familie und sich selbst den stressigen Klinikalltag hinter sich lassen. Ihr Traum war immer die eigene Arztpraxis. So einigten sich die beiden und nach etwa eineinhalb Jahren Einarbeitung übergab der Arzt ihr die Praxis.
So glatt wie in diesem Beispiel verläuft längst nicht jede Suche und schließlich Übergabe einer Arztpraxis mit einer Zulassung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Das wissen Sie vielleicht aus eigener Erfahrung. Findet sich in der Familie oder im erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis niemand, der einsteigt – und auch über andere Wege gibt es keinen Interessenten – muss im schlimmsten Fall die Praxis geschlossen werden. Dieser Trend ist insbesondere in den Flächenländern zu beobachten. Damit es nicht so weit kommt, empfiehlt es sich, rechtzeitig die Nachfolge zu planen.
Viele Ärzte wünschen sich für ihre Patienten einen würdigen Nachfolger und möchten ihr Lebenswerk in gute Hände übergeben. Gleichzeitig haben sie sich mit der Praxis ein finanzielles Polster aufgebaut, das sie für ihren Ruhestand einkalkuliert haben. Haben sich nun der Sohn oder die Tochter, die Nichte oder der Neffe oder andere Familienmitglieder nicht für den Weg des Mediziners entschieden und können somit die Nachfolge nicht antreten, muss in einem weiteren Umkreis gesucht werden. Hier bieten sich zunächst Freunde und Bekannte des Arztes selbst oder der Kinder an, die vielleicht (angehende) Medizinstudenten oder an einer Praxis interessierte Ärzte kennen.
Gibt es auch dort niemanden oder man kann sich nicht einigen, kann der Weg über eine Praxisbörse, wie praxisboerse.de oder auch die Praxisbörsen der Kassenärztlichen Vereinigungen der jeweiligen Bundesländer, gegangen werden. Dort können Sie eine eigene Anzeige für ihre Nachfolge schalten oder Sie schauen sich die Suchen von Medizinern an, die eine Praxis suchen. Auch Anzeigen in den einschlägigen Zeitungen, wie Ärzteblatt oder Ärztezeitung, können erfolgreich sein.
Zu den wichtigsten Punkten gehört, wie schon angedeutet, rechtzeitig mit der Suche zu starten. Experten empfehlen, mindestens fünf Jahre im Voraus zu beginnen. Dafür muss zunächst geklärt werden, ob sich die Praxis in einem offenen oder gesperrten Planungsbereich befindet. Das bedeutet, es muss ein Ausschreibungsprozess stattfinden oder eben nicht.
Im offenen Bereich ist eine Ausschreibung nicht notwendig. Als abgebender Arzt können Sie die Praxis an Ihren Nachfolger abgeben und erklären beim Zulassungsausschuss den Verzicht auf Ihre Zulassung, der stets unter dem Vorbehalt der rechtskräftigen Zulassung eines Nachfolgers erklärt werden sollte. Ihr Nachfolger wiederum beantragt die kassenärztliche Zulassung.
Etwas komplizierter wird es im gesperrten Planungsbereich, da es sich um so genannte überversorgte Bereiche handelt. Das Ausschreibungsverfahren muss bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung beantragt werden, um in den amtlichen Bekanntmachungen zu erscheinen. Dieser Prozess ist unumgänglich. Anschließend können Sie als Arzt mit den Bewerbern die Übernahme verhandeln und der Zulassungsausschuss entscheidet letztlich.
Neben diesen ersten grundlegenden Gedanken und Handlungen, bei denen es um das Gewinnen eines Interessenten für Ihre Arztpraxis geht, kommt es im weiteren Verlauf zum Beispiel auf Folgendes für den abgebenden und den übernehmenden Arzt an:
Quelle: www.deshalb-versichern.de